Weshalb sollten Unternehmen und Marken, welche audiovisuell auf dem Markt auftreten, ein »Audio-Branding« berücksichtigen und wieso sollte eine bewusste Verwendung der Audio-Branding-Funktionen in Betracht gezogen werden? Die Antwort hierzu lautet: Jedes Unternehmen (welches Telefonschleifen oder Web-Videos im Einsatz hat) kommuniziert per se auch akustisch. Damit wird beim Rezipienten ein auditives Fremdbild erzeugt. Dieses kann durch ein Audio-Branding-Konzept bewusst geprägt und strategisch zum Wettbewerb definiert werden. Ein konzeptionelles Audio-Branding erweitert darüber hinaus den Markenschutz und hat das Potenzial, bei konsequenter Nutzung, den monetaren Markenwert (Brand Equity) zu erhöhen.
Doch welches sind die wichtigsten Audio-Branding-Funktionen bei einer erfolgreichen Umsetzung im Rahmen einer akustischen Markenführung?
- Differenzierung vom Wettbewerb: Durch einen eigentständigen und charakteristischen Brand-Sound grenzt sich eine Marke im Wettbewerbsumfeld ab. Die Abgrenzung sollte jedoch nie Selbstzweck sein, sondern auf Grundlage der Markenidentität entstehen – Stichwort »identitätsbasierend«.
- Emotionalisierung der Marke: Ein Brand-Sound schafft eine emotionale Verbindung zur Marke. Markenbotschaften lassen sich durch eine musikalische oder klangliche Untermalung oder sprachlich-verbalen Unterstützung gezielt mit einer gewünschten emotionalen Wirkung kommunizieren.
- Steigerung der Markenwiedererkennung und Markenbekanntheit:
Durch einen konsequenten Einsatz akustischer Elemente, prägt sich eine Marke »ungesehen« ins Unterbewusstsein der Rezipienten. Diese gelernten auditiven Muster können auch bei einer visuellen Anmutung (z.B. Logo oder Produktverpackung am P.o.S.) Abgerufen werden. Beispiel: Sind Sie auch schon mal am Süssigkeitenregal vorbeigelaufen und haben beim Blick auf die Gummibären-Verpackung den über Jahrzehnte gelernten Jingle (…und Erwachsene ebenso…) im Stillen gesungen? - Erweiterung des Markenschutzes: Eine Hörmarke steigert den Markenschutz um die auditive Dimension. Hierbei sind die unterschiedlichen Schutzfähigkeiten in den jeweiligen Ländern zu beachten. So sind beispielsweise nicht in allen Ländern Geräusche als Hörmarke eintragungsfähig.
- Steigerung des monetären Markenwertes bei einem langfristigen und konsequenten Einsatz: Eine Marke gewinnt durch die auditive Identität an monetärem Wert. Den Einfluss der akustischen Markenidentät in konkrete Zahlen zu übersetzen ist, wie auch bei visuellen Markenelementen, individuell zu betrachten.